In früheren Jahrhunderten , vor zwei- bis dreihundert Jahren und mehr, waren die Provisoren offizielle Mitglieder der amtlichen Kirchenleitung und haben , neben dem Kollektieren und Geldzählen, auch große Teile des Kirchenvermögens verwaltet. Sie hatten das in aller Regel sehr große Vermögen der kirchlichen Armenfürsorge eigenständig zu verwalten und an die Bedürftigen der Gemeinde auszugeben. Mit der Verstaatlichung der kirchlichen Vermögen und den heutigen Regeln sind diese Aufgaben auf andere Ämter übergegangen.
Die Aufgaben der damaligen Provisoren waren wohl so etwas wie die Vorläufer der kirchlichen Caritas oder Diakonie bzw. der staatlichen Fürsorge.
Die damalige Stellung der Provisoren ist in einigen Gegenden von NRW noch spürbar. So werden dort die Provisoren noch feierlich berufen und es werden im Verlaufe des Kirchenjahres von den Provisoren noch ganz besondere liturgische Ehrenämter ausgeübt.
Quellenhinweis: Jahrbuch "Die Heimat" Krefeld Nr.57/1986 / S. 125-127, Bericht über das Leben in der Stadt Krefeld 1755-1821, Internet: www.katholische-kirche-moehnesee.de.