Gemeinschaft der Gemeinden
Kath. Kirchengemeindeverband
Krefeld-Nordwest

Worte des Thomas Morus

Über den Mut

Kleinmut und Ängstlichkeit hindern einen Menschen oft, das Gute zu tun, zu dem er fähig wäre. Feigheit maskiert sich oft als Demut. Dann behauptet der Mensch, er sei ungeeignet für seine Aufgabe und lässt sie ungetan, und doch hätte er sie mit Gottes Hilfe leicht vollbringen können und hätte eine Chance gehabt, sich zu bewähren.

Über das Gewissen

So wenig ich mich das Gewissen anderer einmische, so sicher bin ich, daß mein Gewissen mir allein gehört. es ist das Letzte, was ein Mensch tun kann für sein Heil, daß er eins mit sich wird.

Über die Erziehung

Ich empfinde eine nachsichtige Liebe für meine Kinder. Nie konnte ich sie weinen sehen. Oft küßte ich sie, selten schlug ich sie und wenn, dann mit einer Rute aus Pfauenfedern.
Auch diese habe ich nur schwach und zögernd gehandhabt, um die kleinen Hinterbacken nicht mit Striemen zu zeichnen.
Ach, der ist fühllos und verdient nicht, Vater genannt zu werden, der bei den Tränen seiner Kinder nicht selbst weint.

 

Über die Soziale Frage

In dieser Welt können die Menschen eben nur so zusammenleben, daß die einzelnen Menschen die Mittel zum Leben für andere bereitstellen. Wer könnte auf dem Bau oder als Zimmermann arbeiten, wenn niemand imstande wäre, eine Kirche oder ein Haus bauen zu lassen.
Ein Mann, der nicht mehr als zwei Dukaten im Hause hat, ist nicht so schlimm dran, wenn er beide verliert, als wenn sein Arbeitgeber, bei dem er im Wochenlohn arbeitet, die Hälfte seines Geldes verliert; denn nun wird er wahrscheinlich arbeitslos.

 

Über die Frauenbildung

Ich halte dafür, daß so gut wie der Mann auch die Frau in den Wissenschaften etwas leisten kann. Beide können mit gleichem Recht von ihrem Verstand Gebrauch machen und studieren. Der Lohn des Wissens ist bleibender und kann nicht wie Reichtum weggetragen werden oder wie Schönheit vergehen.