Gemeinschaft der Gemeinden
Kath. Kirchengemeindeverband
Krefeld-Nordwest

Die Kirche St.Thomas Morus

Die Kirche St. Thomas Morus wurde im Jahr 1966 geweiht. Nicht nur die Kirche war neu, auch die Gemeinde entstand aus zwei Vorgängergemeinden (St. Bonifatius und St. Petrus Canisius).

Durch breite Glastüren, die in der Ätzung die drei Kreuze von Golgotha andeuten, betritt der Besucher die Eingangshalle. Dieser „Vorhof“ lässt durch die gestalteten Seitenscheiben noch genug Alltag hinein und führt doch schon, auch durch seine Form, zum eigentlichen Kirchenraum.

(c) Karl-Heinz Wagemans

Dieser ist dicht umschlossen von hohen, glatten weißen Wänden. Keine Mauern oder Säulen versperren Sicht und Weg. Die traubenähnlichen Fenster umschließen wie ein Lichtband hoch oben unter der Holzdecke die Versammlung.

Im Halbkreis, der auch den Blick auf den anderen freigibt, umgibt die Gemeinde den leicht erhöhten Altarraum, der wie eine kreisförmige Insel in das ellipsenförmige Kirchenschiff ragt. Hier wird die Wand von keiner Öffnung durchbrochen und das Licht fällt von oben herab.

(c) Karl-Heinz Wagemans
(c) Karl-Heinz Wagemans
(c) Karl-Heinz Wagemans
Kreuz über dem Altar St. Thoms Morus (c) Karl-Heinz Wagemans

Der aus Stein gehauene Altar steht durch seine Kelchform in einer besonderen Beziehung zu dem darüberhängenden Kreuz. Einmal ist er ein „Auffangbecken“ der herabfließenden Gnade, ein andermal ist er Hinweis auf den Gekreuzigten und Auferstandenen. Das Kreuz ist überzogen mit goldenen emaillierten durchbrochenen Pyramiden, die den dunklen Holzkern nur noch ahnen lassen, der dann im Schnittpunkt der Balken ganz hinter das Bild aus Perlmutt zurücktritt, das den triumphierend auferstandenen Christus zeigt.

Unterbrochen wird die Kühle und Strenge des Gotteshauses durch die Abbilder der Muttergottes und des Pfarrpatrons, die Apostelleuchter und den Grundstein.

(c) Karl-Heinz Wagemans

Die aus Lindenholz geschnitzte Madonna stammt aus dem schwäbisch–oberrheinischen Raum. Maria im reichblauen Mantel hält in der rechten Hand die weiße Rose als Symbol der Jungfräulichkeit. Jesus trägt in seiner rechten den Reichsapfel als Herrscher der Welt. Die Statue, die stark beschädigt und mitgenommen war, wurde im Sommer 1983 vollständig restauriert. Hierbei bemühte man sich, den Entstehungszustand vom Ende des 15. Jahrhunderts wieder sichtbar werden zu lassen.

Neben dem Chor laden zwei Mauerdurchbrüche in einen ganz anderen Teil der Kirche ein.

Die Sakramentskapelle als Ort des persönlichen Gebets und der Aufbewahrung der konsekrierten Hostien ist ein lichtdurchfluteter Raum. Rot geklinkerte Außenmauern strahlen Geborgenheit aus, in die durch die geschmückten Glaswände jedoch so viel an Natur und Welt hereingelassen wird, dass wir spüren: Die ganze Schöpfung preist mit uns Gott.  

 

Kapelle St. Thomas Morus (c) Karl-Heinz Wagemans
(c) Karl-Heinz Wagemans
Kapelle St. Thomas Morus (c) Martin Peters

Eine weißleuchtende, kristallinische Marmorstele bildet den Tabernakel, aus dem der heilige Raum herausgeschlagen ist und nur durch eine goldene, mit Email und Perlmutt besetzte Tür verschlossen wird. Vortragekreuz und ewiges Licht, beidseitig aufgestellt, erinnern an aufgesteckte Feldzeichen und Siegestrophäen. Der durchbrochene Wandschirm aus vergoldetem Kupfer, bestückt mit 14 Leuchtern, kehrt die abweisende Außenrundung des Altarraumes um. Der goldene Schein hinterfängt das Sakramentshaus und unterstreicht so in seiner kontrastierenden Pracht noch die Würde dessen, der in so unsichtbarer Gestalt unter uns weilt.

Architekten:

Dipl. Ing. Stefan Leuer, Köln

Dipl. Ing. Artur Janssen, Bensberg-Refrath

Fenster:

Ludwig Schaffrath, Alsdorf-Ofden

Goldschmied:

Fritz Schwerdt, Hubertus Förster, Aachen

Quelle: Pfarrgemeinde St. Thomas Morus, Krefeld 1985

Bilder der Kirche St. Thomas Morus

Kirche St. Thomas Morus

Kempener Allee 70
47803 Krefeld